est. 2010
Poledance-Trainer-Ausbildung
Nachdem ich anfangs alles mit Youtube erlernt habe, wollte ich endlich von einer Person aus Fleisch und Blut lernen, die mir Fragen beantwortet und Tipps gibt.
So entschloss ich mich im August 2009 dazu, die Pole-Trainer-Ausbildung von Nele Sehrt („Polebatics“) in Deutschland zu absolvieren. Damals ging die Ausbildung noch über 2 Wochen (exkl Wochenende). Von in der Früh bis am Abend an der Pole – und damals noch in Heels. Wir waren blau, aufgeschürft, an allen möglichen Stellen mit Tape zugeklebt.
Ablehnung?!?
Wieder zu Hause wollte ich natürlich meine neue Leidenschaft teilen und allen sofort Poledance beibringen.
Was sich als recht schwierig herausstellte. Hie und da kamen ein paar Freundinnen, um es zu probieren. Größtenteils stieß ich jedoch auf Ablehnung – sicher hatte dies auch mit der ländlichen Situation zu tun, und dass die Leute noch nicht so oft mit Pole Dance konfrontiert wurden. Dass man “belächelt” wird, wenn man stolz von seinem Hobby berichtet, kennt sicher auch die eine oder andere 😉 Auf meine Anfrage bei einer regionalen Zeitung, ob sie einen Artikel über diesen neuen Trend namens Poledance schreiben wollen würden, erhielt ich die Antwort, dass dies garnicht ginge, es quasi ein Tabu-Thema wäre. Einige Monate danach war ich in genau dieser Zeitung „Kopf der Woche“ und hatte doch einen Artikel – so viel dazu 😛
Die erste Pole-Trainer-Generation
Anfangs stellte ich das Poledance-Angebot auf die Fitness-Studio-Website meines Papileins und pries es in verschiedensten Foren an. Es dauerte bis November 2009, bis eine kleine feine Gruppe formiert war. Damals war schon ein Teil der ersten „Trainer-Generation“ dabei – was jedoch noch niemand wusste.
Das Training war toll, jedoch mussten wir damals aufgrund der Aerobic-Stunden und des Kickbox-Trainings vor und nach unserm Poledance-Training Stangen auf-/ und abbauen. Was uns jedoch den Spaß auf garkeinen Fall raubte. Am Wochenende gab es immer zusätzliches freies Training an den Poles, was wir heute unter „Practice“ kennen. Mittlerweile sind Aerobic und Kickboxen gewichen, und wir haben nun einen Poledance-Raum 🙂
Trotz der vielen negativen Reaktionen auf diese Sache (zB meine Oma: „Dann können wir ja gleich ein Puff aufsperren!“) war ich davon überzeugt und wollte mehr daraus machen. Ich ließ Logo und Website erstellen.
Polearts since January 2010
Im Jänner 2010 wurde das Polearts Poledance-Studio offiziell gegründet.
Es ging dahin, die Interessenten und Teilnehmer wurden immer mehr. Sehr überrascht war ich über die Vielzahl der Anfragen, ob es Pole Dance und uns auch in Wien gäbe – einige Wiener kamen ja bereits zu den Pole-Stunden nach Schwadorf.
Die Anfragen wurden immer mehr, jedoch war ich mir lange Zeit sehr unsicher, ob dies eine gute Idee sei, da es ja doch mit Risiko verbunden war. Noch dazu konnte ich mich nicht zerreißen, um an mehreren Stellen gleichzeitig zu agieren.
Von der One-Woman-Show zum Polearts-Team
Ich brauchte Poledance-Trainer! So wurde aus der Polearts-One-Woman-Show das Polearts-Team! Einige der Kursteilnehmerinnen der „Stunde Null“ absolvierten somit ebenfalls die Poledance-Trainerausbildung und sind heute noch als aktive Polearts-Trainer dabei.
Nach einigen Immobilien-Beschauungen entschloss ich mich für den 2. Wiener Gemeindebezirk, Pazmanitengasse 14. Die Anfänge waren mit Problematiken betreffend der Mauern, des Bodens, etc verbunden. Die Poles kamen ohne Extensions – verzweifelt riss ich alle Kartons auseinander und bin dann in einem Schrei- und Heulkrampf verfallen, weil die Eröffnung bereits in den nächsten Tagen war. Viele helfende Hände waren dabei – DANKE!!!! In der Zeit war ich sicher nicht leicht verträglich 😉
Polearts Wien 2 since October 2010
Als im Oktober 2010 die Eröffnung unseres ersten Poledance-Studios in Wien ausgeschrieben wurde, traute ich meinen Augen nicht.
Diese unglaubliche Vielzahl an Anmeldungen kannte ich von Schwadorf nicht. Es war mir neu, dass sich so viele Leute für Poledance interessierten, wo ich doch bis dato viel an Überzeugungsarbeit leisten musste, dass es sicher hierbei um nichts „Böses“ handelt.
Das Team besteht jetzt aus mehr als 10 Pole-Trainern … nicht mehr „ich“, sondern „wir“ …
Short-Routines
Ursprünglich unterrichteten wir die Poledance-Kurse in Short-Routines, das heißt jede Einheit eine neue Choreo und neue Pole-Tricks.
In der letzten Einheit wurden alle Tricks wiederholt – nichts hat funktioniert. Was ja im Nachhinein betrachtet ganz klar ist, denn ich habe die Dinge auch mehrmals und über einen längeren Zeitraum geübt.
1 Teilnehmer pro Pole
Zu Beginn war es recht unsicher, ob sich die Sache mit dem Poledance überhaupt etablieren würde. Wir hatten in Schwadorf zuerst 3, dann 5 bis letztendlich 11 Poles. 1 Teilnehmer pro Stange ist für mich wichtig! Persönlich, wenn ich trainiere, möchte ich auch nicht unbedingt anderen zusehen müssen, sondern selbst aktiv sein.
Meine Kursteilnehmer sind mein Spiegel
Im Laufe der Zeit gab es auch Änderungen, was das Kurssystem betrifft.
Wenn bei 80% der Teilnehmer etwas nicht funktioniert, dann wird das Problem wohl bei mir – also dem Trainer – liegen, so der Grundgedanke. Entsprechend haben wir unser Kurssystem von vielen Short-Routines mit allen Pole-Tricks des Levels auf eine Long-Routine mit einigen Tricks des Levels reduziert. Und siehe da – es funktioniert besser 😀
Und jetzt links
Die größte Umstellung war jedoch die, dass wir auf beide Seiten ausgeglichen arbeiten – sprich jede Choreo rechts und links gleichermaßen tanzen.
Es macht ganz einfach Sinn, um das Verletzungrisiko zu minimieren und muskuläre Dysbalancen nicht zu forcieren.
Aber die Umstellung war eine Katastrophe! Nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für uns Trainer. Für die Teilnehmer, die nach der großen Umstellung kamen, ist es nicht denkbar, nur auf eine Seite zu arbeiten – alles so, wie man es sich angewöhnt …
Fazit
Unser Trainer-Job hat sich aus einem Hobby entwickelt. Jeder von uns brennt auf seine eigene Art und Weise für die Sache. Es gibt nichts Schöneres als dieses Feuer in unseren Schülern zu entfachen!
Polearts Studio-Owner
Mona Arbinger